Ein Hotel mit über 100-jähriger Tradition

Ein Haus habe ich im Blick, das in Weimar seit mehr als 200 Jahren für Besucher dieser Stadt ein „Zuhause“ wurde. In die Geschichte unserer Stadt geschaut , war dort, wo dieses Gebäude heute steht, im Jahre 1825 noch Gartenland. Nur einige wenige Bürger hatten in der Umgebung angefangen zu bauen. Die Stadt war zu klein geworden, der Wohnraum reichte nicht mehr aus. Repräsentative Räume, Häuser sollten entstehen, es galt etwas vorzuzeigen. So entschied sich der Hofadvokat Karl August Büttner dafür, in seinem Garten ein Wohnhaus entstehen zu lassen.

Im Jahre 1826/27 entstand unser Gebäude. Viele Jahre, ja Jahrzehnte, diente es als Wohnhaus für Bürger Weimars. Am Anfang dieses Jahrhunderts befindet sich das erwähnte Grundstück im „Besitz des Deutschen Zweiges des internationalen Vereins der Freundinnen junger Mädchen“. Seinen Hauptsitz in Thüringen hatte der Verein in Weimar im „Martha- Marien- Heim“. Er verfolgte den Zweck „jedem allein stehenden Mädchen, das fern vom Elternhaus sein Brot erwirbt, liebevoll mit Rat und Tat beizustehen. Unentgeltlich wurden Stellen, Arbeit und Wohnung nachgewiesen, guter Anschluss verschafft, Rat und Auskunft erteilt.“

Seit 1904 gehört dieses schöne Haus aus der Goethezeit zu den Gründungsmitgliedern des „Verbandes Christlicher Hospize“. Anfang 1925 hat sich das Hospiz dem Verband der Inneren Mission in Thüringen angeschlossen und ist im Mai 1925 in dessen Besitz übergegangen. Der Verein „Martha- Marien- Heim“ wurde erst im Jahre 1935 aufgelöst. Noch im Jahre 1991 hieß es „Martha- Marien- Heim Christliches Hospiz“ – doch wer kennt es genauer? Sicherlich haben etliche Bewohner der Stadt Weimar die Leistungen dieses Hauses schon für andere Menschen in Anspruch genommen, denn seit dem Jahre 1904 wurden nicht nur junge Mädchen in der Hauswirtschaftslehre ausgebildet, sondern vor allem auch Gäste beherbergt. Bis zu seiner Schließung wegen Renovierung im Oktober 1989 wurde hier ein Pensionsbetrieb geführt.
Zum 1. Juli 1992 sind die Pforten dieses Hauses wieder offen für Gäste aus aller Welt. Auch in Zukunft kann eine „Herberge“ gefunden werden, die allen Ansprüchen heutiger Hotellerie entspricht. Dieses „Zuhause“ auf Reisen will das Christliche Hotel Amalienhof vermitteln. Dahinter kann uns aber ein Stück Weimar begegnen, ein Stück Klassizismus, das bewahrt werden möchte für unsere Nachwelt. Herrn Kirchenbaurat Klaus Kaufmann verdanken wir es, dass die Renovierung sich dem Flair dieser Stadt anpasste. Ein deutscher Hochschullehrer schrieb ins Gästebuch: „In jedem Jahre zieht’s zu Goethe mich und zum Hospiz.“ Weder das „Frauentor“ noch die „Ackerwand“ können den Blick zum Goethehaus versperren. Mit ein wenig Phantasie kann man sich auch heute noch Goethe vorstellen, wie er Herrn Eckermann diktiert.
Durch die persönliche Atmosphäre des Hauses erleben Sie in unseren traditionsreichen Räumen das Weimar von gestern und heute. Schauen Sie doch mal rein!

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